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03 - Burgus Finarii: eine Siedlung in standiger Entwicklung

Indem man durch die Gassen vom Borgo spazierengeht sieht man die mittelalterliche Bauart, und zwar Gassenkreuzungen in direkter Verbindung mit den Hauptstadttoren von der Stadtmauer. Die Siedlung erweiterte sich vom Ortzentrum aus mit Gebäuden in Kammform erbaut, in drei Reihen, der Straße entlang angeordnet, die von der Porta Carretta anfangend bis zum Platz des Gerichtsgebäudes ging.
Neben der Mitte ist eine schachförmige Planimetrie von südlichliegenden Häuserblöcken genannt carrubus rectus oder “carruggio dritto”- die heutige Via Nicotera-, die in Verbindung zum Westtor ist. Die engen mittelalterlichen Gassen waren von einigen Straßenerweiterungen unterbrochen, in den mittelalterlichen Dokumenten “platea” bezeichnet. Außer den zentralen Piazze delle Erbe e del Grano/wo Kräuter und Weizen verkauft wurden, beziehen sich einige Dokumente auf la platea Sancte Catherine,la platea Sancti Blasii, la platea Palatii-heutiger Gerichtsplatz.
Die Zerstörungen während der Hälfte des 15. Jahrhunderts, die darauffolgenden soziale Schichtungen und die weitere Nutzung der Wohnungen, haben das Aussehen der Ortschaft Borgo verändert, das heutzutage besonders durch die Umwandlungen aus dem 19. Jahrhundert verbunden ist.
Der Stein aus Finale/La Pietra del Finale, aus den Ausgrabungen von Verezzi und Valle dell’Aquila gewonnen, wurde weitgehend nicht nur in privaten Wohnungen, sondern auch in öffentlichen und religiösen Gebäuden verwendet.
Am Anfang des 16. Jhs, mit der Schließung der Gewölbe im unteren Teil der mittelalterlichen Gebäude, wechselten sich Pforten und obere Teile in Schieferstein mit Dekorationselemente aus Pietra del Finale ab, häufig durch religiöse oder klassische Motive verziert, wie einige Häupter von römischen Kaisern. Diese Verzierungen gehören zu der typischen ligurischen Skulpturkunst, die in Werkstätten von Artisten mit verschiedenen Fähigkeiten entwickelt wurde, die nicht nur in den großen Ortzentren, sondern auch in kleinen Ortschaften aktiv waren.
Ein weiterer typischer Aspekt ist die Fassadenmalerei, die dem Ort das Aussehen eines “borgo dipinto” verleiht. Bis zum letzten Jahrhundert wurden viele Außenwände der mehr oder weniger wertvollen Gebäude mit bunter pseudo- Architektur verschönert. Besonders eindrucksvoll ist die Fassade des sogenannten “casa degli gnomi”/Hauses der Zwerge, in Via Torcelli, wegen der zauberhaften Dekoration, wo sich Gemälde mit fast echt aussehenden Blumenelementen abwechseln.